Meine pädagogische Arbeit
„Beobachte!
Lerne dein Kind kennen!
Wenn
du wirklich bemerkst, was es nötig hat,
wenn
du fühlst, was es braucht,
dann
wirst du es auch richtig behandeln,
wirst
du es richtig lenken,
erziehen.“
(Emmi
Pikler)
In
meiner Arbeit als Tagesmutter / Kindertagespflegeperson orientiere ich mich u.a. an der
Kleinkindpädagogik von Emmi Pikler:
Respektvoller
Umgang und liebevolle Zuwendung
- Ich akzeptiere jedes mir
anvertraute Kind so, wie es ist – in seiner Individualität und Einzigartigkeit.
- Ich begegne dem Kind auf Augenhöhe und nehme es mit seinen Bedürfnissen und Interessen ernst.
- Ich lasse dem Kind im eigenen Tempo Erfahrungen in den unterschiedlichen Spielbereichen machen.
- Ich lasse dem Kind möglichst viele Dinge selbstständig entdecken, lobe es für noch so kleine Fortschritte und präsentiere ihm nicht gleich die Lösung aller Aufgaben. Das Kind darf bei mir so lange experimentieren, bis es über kurz oder lang sein Ziel erreicht hat und stolz darauf sein kann, was es aus eigener Kraft geschafft hat.
Umgang
bei der Pflege, beim Wickeln, beim Essen
- Beim Wickeln, An- und Ausziehen oder beim Essen schenke ich jegliche Aufmerksam- keit dem Kind. Das Kind ist in diesem Moment die wichtigste Person.
- Ich nehme mir die erforderliche Ruhe und Zeit.
- Alle Schritte werden dem Kind angekündigt und erklärt.
- Bei den Mahlzeiten werden auch die Kleinsten zur aktiven Teilnahme motiviert. Selbst die Kleinsten können z.B. schon einen Löffel halten.
- Essen soll Freude machen,. Ich zwinge kein Kind zum Essen bestimmter Nahrungsmittel. Dass Essen muss auch nicht vollständig aufgegessen werden.
Körperpflege / Einhaltung der Hygiene
- Grundsätzlich ist mir bei der Körperpflege wichtig, das Kind möglichst früh anzuleiten, sich selbst zu waschen. Das fördert nicht nur die Selbstständigkeit, sondern hilft dem Kind die Motorik auszubauen und ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper zu entwickeln.
- Manche Eltern mögen es nicht, wenn Kinder sich beim Toben, Matschen, Malen oder beim Spielen im Sandkasten dreckig machen, da die Kleidung sauber bleiben soll oder sie Angst vor Viren und Bakterien haben. Kinder, die ständig darauf achten müssen, dass sie selbst und ihre Kleidung sauber bleiben, können meiner Meinung nach nicht richtig spielen und werden so in ihrer Entwicklung behindert. Studien haben ergeben, dass Kinder, die viel mit Schmutz in Berührung kommen, ein besseres Immunsystem entwickeln. Ich plädiere daher an die Erziehungsberechtigten, die Kinder in geeigneter Kleidung zu mir zu geben und auch Wechselkleidung, Stiefel, Matschhose, Regenjacke etc. zur Verfügung zu stellen.
Gestaltung der Räumlichkeiten und der Spielumgebung
- Es stehen kindgerechte Möbel, wie z.B. Hochstuhl, Tisch und Stühle sowie Rückzugs- orte zur Verfügung.
- Die Spielumgebung ist so gestaltet, dass die Kinder sich selbstständig auf Entdeckungs- reise begeben können.
- Weniger ist manchmal mehr: Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder nicht viel Spielzeug benötigen. Kleinkinder brauchen Materialien, die ihre Sinne anregen, die sie hören und sehen, anfassen, riechen und schmecken können. Deshalb habe ich kein Zimmer voller Spielsachen. Meine Erfahrung ist, dass Kinder sich so mit einem Spiel-zeug länger beschäftigen und dadurch auch ihre Konzentration und Kreativität gefördert werden. Manchmal reicht ihnen auch einfach nur ein Karton zum Spielen.
Selbstständige Bewegungsentwicklung / Bewegung
- Laut Emmi Pikler entdeckt jedes Kind sämtliche Bewegungsarten von selbst, wenn man ihm nur die nötige Zeit hierfür lässt. Sobald ein Kind in einem Bewegungsablauf sicher ist, erprobt es eine eigene Bewegungsart. Ich bringe ein Kind nie in eine Position, die es noch nicht von selbst einnehmen kann. Das Kind hat die Freiheit, aus eigenem Antrieb und nach seinem eigenen Rhythmus seine Bewegungen zu entwickeln.
- Spielen und Toben gehören in meiner Kindertagespflege zu den täglichen Aktivi-täten. Bewegung erhöht die Konzentration und regt das Denken an. Außerdem werden Kinder dabei unterstützt, sich selbst einzuschätzen, Hemmungen zu überwinden und so selbstsicherer und selbstständiger zu werden.
- Frische Luft tut gut. In unserem Garten, auf dem Spielplatz oder im Wald können die Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang ausgiebig nachgehen und beim Klettern, Turnen, Rennen, Schaukeln oder Balancieren ihre motorischen Fähig-keiten ausbauen und ihr Selbstbewusstsein stärken.
Das Freispiel / Die Welt erforschen
- Beim freien Spielen / Freispiel darf sich jedes Kind selbst eine Beschäftigung suchen. Ich bin jederzeit in Blick- bzw. Rufkontakt, lasse dem Kind aber die Zeit des eigenen Erkundens. Nur bei Bedarf gebe ich Hilfestellung.
- Beim Freispiel kann sich das Kind in seinem eigenen Tempo entsprechend seiner Interessen sich selbst und seiner Umgebung widmen.
- Die Umgebung ist auf der einen Seite so sicher, dass das Kind sich ohne große Gefährdungen ausprobieren kann, zum anderen bietet es auch genügend Raum, um den nächsten Entwicklungsschritt machen zu können. Emmi Pikler drückt es so aus: "Schützen wir die Kinder vor großen Gefahren, lassen wir aber kleine Gefahren zu, damit sie sich an ihnen erproben können."
Musik - Hören, Singen, Tanzen
- Musik ist ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Erziehung. Gemeinsam und wieder-holt gesungene Lieder helfen dabei, den eigenen Wortschatz zu erweitern und vermit-teln ein besseres Gefühl für die Sprache. Vorrangig hören wir bekannte Kinderlieder, aber auch Schlagerlieder sind förderlich für die Entwicklung von Kindern. Wir tanzen und bewegen uns gerne zu den immer wiederkehrenden Rhythmen der Lieder.
- Neben dem gemeinsamen Musik hören, Singen und Tanzen verbinden wir auch Musik und Bewegung z. B. durch Kniereiterverse wie "Hoppe, hoppe, Reiter".